Mal ehrlich: Wetter möchte man auch nicht sein, oder? Egal wie man es macht, immer wird gemeckert: zu nass, zu trocken, zu heiß, zu kalt, zu windig, …
Wenn man mehr oder weniger draußen lebt, ist das Wetter ständig Thema und ja, auch wir haben da immer wieder was zu meckern, obwohl (oder auch weil) in den letzten 2 Wochen fast alles dabei war: 2x Gewitter mit heftigem Regen, 1x Starkregen ohne Gewitter (zu unserem Glück, waren wir das eine Mal gerade beim Einkaufen als es los ging und die anderen beiden Male stand das Zelt schon und dank Tarp gab es keine Nudelsuppe zum Abendessen), Sonne satt und Thermometer jenseits der 30-Grad-Genze (bei Meike ganz unbeliebt wegen dem ultra-klebrigen Schweiß-Sonnencreme-Straßenstraub-Film auf der Haut – verständlich oder?), strenger Gegenwind an der Norddeutschen Küste (Schwerstarbeit für Thomas) und, ach ja, besonders gut gegen Langeweile: wechselhaftes Wetter.
Kennt ihr das Kindergeburtstagsspiel „Schokolade-Essen“ bei dem man sich, sobald man eine 6 würfelt, so schnell wie möglich in Mütze, Schal und Fäustlinge kleidet, um sich dann mit Messer und Gabel über eine Tafel Schokolade herzumachen, während der Rest der Gästeschar reihum weiter würfelt, bis die nächste 6 fällt und Kluft und Schokolade weitergereicht werden? Bei der Radreise-Variante zockt man mit Petrus um die Dauer wie lange der Poncho getragen werden muss. Seine 6 = Hahn auf, Poncho an, unsere 6 = Hahn zu, Poncho aus – und das über Stunden, viel Aktion mit wenig Ertrag auf beiden Seiten.
Heute haben wir übrigens gar nix zu meckern: ganz leichte Bewölkung, leichte Briese, warm aber nicht zu heiß und der Regen war morgens um 7 durch …
Und Besseres haben wir nicht zu berichten? Doch, doch, wir sind natürlich vorangekommen und haben auch ein bisschen was gesehen und erlebt. Wobei es sich bei uns immer noch mehr nach Urlaub und weniger nach Reise anfühlt und vor allem noch nicht so richtig nach Abenteuer. Vermutlich liegt das daran, dass wir in Deutschland unterwegs sind und das zur Urlaubszeit. Fürs richtige Reise-Abenteuer-Feeling fehlt noch die fremde Sprache, das fremde Essen, die Einsamkeit und das wild Zelten ohne den Komfort von täglicher Dusche und jederzeit verfügbarer Waschmaschine. Was jetzt nicht heißt, dass wir nicht jeden Tag genießen 😉
Unsere Stationen und Highlights der letzten 14 Tage:
- Ruhrradweg mit ganz vielen Enten, Gänsen und Kormoranen, Standup-Paddlern, Kanuten und Ruderern. Der Radweg ist wirklich schön und es ist schwer vorstellbar, welche Kloake der Fluss noch vor wenigen Jahrzehnten war. Dass sich der Fluss mitten durch bzw. entlang des Potts schlängelt, lassen nur die Straßenschilder erahnen: „Bochum 4km“. Sichtbar wird die Industrie kaum.
- Besuch bei Patria in Leopoldshöhe, wo wir Jochen Kleinebenne und den beiden Rahmenbauern unser Räder vorführen durften.
- Externsteine – die beeindruckenden Sandsteinfelsen hat Thomas als Kind bereits einmal erklommen, für Meike war es der erste Besuch des Natur- und Kulturdenkmals.
- Bullerbü feeling am Weserradweg mit sanften Hügeln, weiten Feldern, Windmühlen und norddeutschen Gehöften.
- Pausetag in Delmenhorst bei Georg und Iri mit Spaziergang zu Thomas früheren Wohnstätten und Kindheits-/Jugenderinnerungen und ROLLO!
- Und schließlich die Nordsee!
- und außerdem: Campingplätze am Wasser und täglich mindestens einmal Brombeeren.