Na Danke! Losfahren bei Regen ist doof!!! Aber wir haben uns nicht abhalten lassen und auch die eher kräftigen Regengüsse pünktlich zum ersten Abendessen und zum ersten Zeltabbau unter „kleiner Nagelprobe“ verbucht. Inzwischen hat das Wetter ein Einsehen, der Wind kommt zwar komischerweise immer von vorne (was Thomas vorne mehr betrifft als Meike im Windschatten), kühlt aber angenehm und vertreibt ein paar der penetranten Rhein-Mücken, und ein heftiges Gewitter durften wir vom Esstisch von Händlerkollege Hermann in Gau-Algesheim aus beobachten. Dank Gästebett blieb das Zelt in dieser Nacht trocken.
Inzwischen sind wir nach gut einer Woche im Sattel in Düsseldorf angekommen, wo wir bei Freundin Hanna einen Pausetag einlegen, um unsere Hintern zu pflegen, Wäsche zu Waschen und eine ersten „on the road“ Blog-Beitrag zu schreiben.
Unserer bisherige Route in aller Kürze: von Entringen aus quer durch den Nordschwarzwald nach Karlsruhe, wo ein wunderschönes Familienfest den perfekten Rahmen für unseren Abschied/Start geboten hat. Dann entlang des Rheins gen Norden abwechselnd durch Industrieanlagen, entlang von Deichen und Auwäldern und mit Burgen gekrönten Weinberge. Nächstes Etappenziel: Patria in Leopoldshöhe, dann weiter über Bremen und Hamburg nach Berlin.
Wir haben ja schon ein bisschen Erfahrung mit dem Reiseradeln, und trotzdem hat es ein paar Tage gebraucht, bis sich so langsam eine Routine einstellt. An den ersten Morgenden haben wir noch gut 3 Stunden gebraucht von Weckerklingeln bis Weiterradeln, inzwischen sind wir bei knapp 2,5 Stunden angelangt. Die Packtaschen – jeder Reiseradler kennt dieses tolle Phänomen – scheinen nach und nach ihr Volumen auf mysteriöse Weise um mindestens 10% vergrößert zu haben (oder das Equipment komprimiert sich zwischenzeitlich freiwillig von selbst) und das tägliche Pack-Tetris geht immer flotter.
Nebenher sind schon einige Dinge auf dem Merkzettel für fehlende, überflüssige und auszutauschende Ausrüstung gelandet – und wir „Vollprofis“ dachten, wir wüssten genau, was wir brauchen ;-). Hinzu kamen außerdem leider schon ein paar Verlustmeldungen und zu ersetzende Gegenstände: bereits an Tag zwei arbeitete sich auf uns immer noch unerklärliche Weise ein FlipFlop von Meike aus der Netz-Außentasche der Ortlieb, dann verschwand, weniger unerklärlich, ein USB-Kabel von Thomas, sein Kopfkissen hat sich kurz darauf zwar nicht in Luft aufgelöst, hielt selbige aber nicht mehr und das Loch erwies sich als unflickbar und zu guter letzt hat das USB-Werk von Meike seinen Dienst versagt, dank dem weltbestem mega Service von Busch & Müller war aber auch dieses Problem super schnell behoben (Jungs, ihr seid der Hammer!). Man sagt ja, ein bisschen Schwund ist immer, in Summe aber doch ein bisschen viel für eine Woche… wir hoffen mal, dass auch das ein Begleitphänomen der Startphase ist, sonst wird’s bald anstrengend ;-).
Neben Organisation und Materialwirtschaft auch noch ausbaufähig ist unsere Routenplanung. Auch nach mehreren Jahren Erfahrung mit Komoot schaffen wir es immer noch, auf die manchmal eigentümliche Streckenführung hereinzufallen. Und wenn man morgens statt der für den Tag geplanten Route, die des Folgetages wählt, muss man sich nicht wundern, wenn das Navi den ganzen Tag von Streckenabweichung spricht, neu berechnet und die Route so gar nichts mit dem zu tun hat, was man sich ausgedacht hatte… ;-).
Soweit so gut! Wir nehmen es ganz einfach gemäß Artikel 2 bis 4 der rheinischen Grundgesetztes: Et kütt wie et kütt, Et hätt noch emmer joot jejange, Wat fott es, es fott. Morgen radeln wir weiter und mal sehen, was wir dann beim nächsten Mal zu berichten haben.
Wie schön! Das macht Lust auf Selber-Losradeln!!!!
Gruß von Deiner Cousine
😘
Hej Ihr Zwei,
Welch ein tolles Abenteuer. Ich bin gespannt auf weitere Berichte.
Ich selber sitze gerade auf einem 16 Meter Segelschiff in einer Ankerbucht vor Bodö im Norden Norwegens. Nach 8 Tagen Törn von Tromsö über die Lofoten heute hier angekommen.
Bleibt wohl gemut und genießt. Jeden Tag.
Herzliche Grüße von Antje (mit Charlie, die daheim auf mich wartet).
Liebe Antje,
mit einem 16 Meter Segelschiff und Norwegen können wir nicht ganz mithalten, dazu ist unser derzeitiges Gefilde zu unspektakulär: sitzen an der Weser in Grohnde. Unsere Nachbarcamperinnen sind mit dem Kajak a gereist – beide gut in die 70. Mal sehen, vielleicht auch was für uns, wenn wir keine Lust mehr auf Fahrrad haben.
Servus ihr 2 Lieben, euch viel, viel Spass bei eurem Radel Abenteuer durch Europa.
lieben Gruß Timmo
Hallo Ihr Beiden!
Mensch, jetzt seid ihr endlich unterwegs! Das ist wirklich Mega, wir freuen uns für Euch!
Auch wenn wir Euch hier schon arg doll vermissen!
Wir sind gespannt auf alle Abenteuer die Ihr erlebt und wieviel Gepäck am Ende wohl übrig bleibt 😅.
Seid Dolle umarmt von
Ariane, Jörg und Snow 🐶
Wir vermissen euch auch!
Liebe Meike und Thomas,
schön, dass Ihr zwei Zugvögel auf Eurem Flug nach Norden schon so gut vorangekommen seid. Manche Eurer Bilder habe ich wiedererkannt, die Burgen am Rhein und den Kaiser Wilhelm I. auf dem Deutschen Eck, wie er Wacht am Rhein hält, damit Euch die Franzosen nichts zuleide tun. Ich hoffe auf weitere deja vues aus vergagenen Touren. Und Euch wünschen wir freundliches Wetter, weder zu heiß noch zu regnerisch, dass Ihr noch einen anderen inneren oder äußeren Kompass habt als Kommot und dass Ihr weiterhin etwas Gepäck verliert, das Ihr nicht benötigt.
Gute Fahrt
Joachim und Mechthild